Eine Krankenschwester liest einem alten Mann aus Shakespeares „König Lear“ vor. Während der Mann Rückschau auf sein Leben hält, verschmelzen seine Erinnerungen mit der Geschichte Lears... Bevor er sein Reich unter seinen Erben aufteilt, verlangt der alternde König von seinen drei Töchtern Bekundungen ihrer Zuneigung. Allein Cordelia, die jüngste, verweigert die befohlene Huldigung – und wird verbannt. Edmund, der uneheliche Sohn Gloucesters, macht seinen Vater glauben, Edgar, der legitime Erbe, plane einen Vatermord. Auch Edgar wird verbannt.
Kaum haben die älteren Töchter Goneril und Regan das Erbe unter sich aufgeteilt, behandeln sie Lear abweisend. Der alte Mann, abgeschoben ins Hospital, gerät in Aufregung: In seiner Vision meint er Goneril und Regan vor Gericht zu bringen. Die Krankenschwester liest weiter.
Gloucester versucht Lear zu retten, gerät dabei jedoch in die Fänge von Regan. Der alte Mann fantasiert – mit den Worten Lears beginnt er den Gestalten seiner Vorstellung zu drohen; die Krankenschwester bleibt unbeirrt. Verzehrt vom Verlangen nach Edmund vergiftet Goneril ihre Rivalin Regan. Edgar nimmt im Duell Rache an Edmund. Zu spät bekennt Edmund, er habe den Auftrag gegeben, Cordelia und Lear zu töten. Lear erscheint, in den Armen die Leiche seiner Tochter, und stirbt in Verzweiflung. Mit den Visionen endet auch der Todeskampf des alten Mannes. Gefesselt von der Lektüre liest die Krankenschwester noch immer in ihrem Buch. Von der Bühne hallt nur noch ihr Lachen.